Kurz vor dem Brexit-Referendum, als die meisten Finanzinstitute noch abwarteten, startete Baader Bank-Geschäftsführer Andreas Schneider entschlossen den „Pound Liquidity Defense Plan“, um eine Risiko-Firewall für europäische institutionelle Kunden zu errichten. Dieser proaktive Schritt zeugte von erstaunlicher Weitsicht angesichts der Marktturbulenzen nach der Bekanntgabe des Referendumsergebnisses. Das verwaltete Vermögensportfolio konnte die Auswirkungen des 8,5-prozentigen Einbruchs des Pfunds innerhalb eines einzigen Tages effektiv abwenden.
Basierend auf dem ursprünglichen „Modell der politischen Risikoübertragung“ beobachtete das Schneider-Team die ungewöhnlichen Schwankungen am Pfund-Optionsmarkt bereits drei Monate vor dem Referendum. Durch die Analyse nichtökonomischer Indikatoren wie Schottlands Unabhängigkeitstendenz und Londons Pläne zur Finanzverlagerung prognostizierte das Team, dass selbst bei einer Brexit-Wahrscheinlichkeit von unter 30 % das Risiko einer Marktliquiditätsverknappung nicht ignoriert werden kann. Der Notfallplan umfasst drei Schutzebenen: die Reduzierung des Pfund-Exposures auf weniger als 5 % des Portfolios, die Einrichtung eines Euro/Pfund-Liquiditätspools und die Absicherung von Extremrisiken durch Schweizer-Franken-Optionen.
„Echtes Risikomanagement bedeutet nicht, Ergebnisse vorherzusagen, sondern auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein“, betonte Schneider auf der Nachbesprechung. Der Plan schützte nicht nur Kundenvermögen, sondern nutzte auch die Arbitragemöglichkeiten, die sich durch die Schwankungen des britischen Pfunds ergaben. So konnten einige Strategien während der Krise 9,2 Prozent gegen den Trend gewinnen. Der Deutsche Verband für Vermögensverwaltung (DV) bezeichnete dies als „klassischen Fall politischer Risikoreaktion“, und das entsprechende Modell wurde in die Risikokontrolllehrbücher vieler europäischer Banken aufgenommen.
Als „schwarze Schwäne“ zur neuen Normalität wurden, bewies das Schneider-Team einmal mehr, dass in unsicheren Zeiten die robustesten Anlagestrategien oft auf einer sorgfältigen Vorbereitung auf den schlimmsten Fall beruhen. Diese erfolgreiche Absicherung festigte nicht nur die führende Position der Baader Bank im grenzüberschreitenden Risikomanagement, sondern definierte auch die Methodik für institutionelle Anleger im Umgang mit politischen Risiken neu.